Liebe Bloggäste,
Ich bin HoneyRisuke, habe noch nie zuvor ein anständiges Blog geschrieben, gehe hobbymäßig nicht gerne an den Strand und fliege sie heute von Wasweißichwo nach Kennichnicht.
Nun einige Worte zum Bau dieses Blogs.
Zunächst mal teile ich euch mit, dass es nur einen Notausgang gibt. Er befindet sich oben rechts und ist mit einem kleinen X gekennzeichnet. Jaaa, er bewegt sich, wenn ihr den Bildschirm bewegt...
Die Schwimmwesten waren leider aus, die hat die Helga von da drüben gekauft... Nebenbei, Sie sollten dringend mal zum Friseur gehen- oder tragen sie etwa tatsächlich einen Wischmob auf ihrem Kopf?
Dann war ich in allen Bordellen und ich bekam leider keine Frau mit großen Möpsen für die Einweisung. Aber dafür haben wir ja Elke. Elke ist 67 und wiegt um die niedlichen 150 kg. Seid nett zu ihr. Sie kann töten.
Außerdem habe ich noch diese nette Klischeeschwuchtel Bernd eingestellt. Er ist sehr nett zu allen Bloggästen- besonders den Männlichen. Er kann sie an allen Körperregionen massieren, kuchenbacken und singen, nutzen sie die Gelegenheit und bitten ihn um einen Dienst- gegen eine viel zu hohe Spende. Bernd ist teuer, aber trösten sie sich, die kleinen Thailändischen Frauen kosten mehr.
Nun möchte ich ihnen, um die Gesamtsituation ein Wenig auf zu lockern (sie in der ersten Reihe brauchen sich gar nicht so klein zu machen, ich kann sie sehen!) eine kleine Geschichte vor lesen.
Diese Geschichte ist der letztendliche Grund für dieses Blog. Sie handelt von jemandem, den ich besser kenne, als mich selbst... doch er und ich sind gleich und doch verschieden^^
Lumio
Es war wie in einem Traum, alles wirkte so schrecklich unwirklich.
Ich hatte den ganzen Abend lang noch keinen tropfen Alkohol getrunken, obwohl es sich für diese Veranstaltung anbot, die Drinks gleich flaschenweise abzupumpen. Sonst ist diese Veranstaltung eigentlich recht unerträglich, doch wie schon erwähnt stand ich ohnehin neben mir, was meinen Situationsbedingten Alkoholmangel wieder ausglich.
Einmal im Jahr feiert das Stripcasino, in dem ich arbeite, seine eigene Jahresfeier, immer am Tag der Eröffnung. Drinks gibt es zum halben preis, man darf sich die Mitarbeiter abends mit nach Hause nehmen und es wird mehr Musik gespielt als sonst.
Diese Veranstaltung lockt jährlich so unglaublich viele ekelhafte Menschen an, dass manche sich sogar einen plan zusammengestellt hatten, in welcher Reihenfolge sie was trinken würden.
"Also, ich hatte jetzt schon 2 Kunden… demnach fange ich jetzt mit 'nem großen Caipirinha an…", überlegte Norman, der sich während meines Thekendienstes an die Bar gesetzt hatte.
"Norman, du hattest keine zwei annehmbaren Kunden.", versuchte ich ihm bei zu bringen. "Der eine ist dein Stammkunde, der kommt jeden Abend um ein Mal Karten zu spielen und dich auf dem Schoß zu haben, der Andere wollte lediglich Strip-Poker mit dir spielen und hat dich so übers Ohr gehauen, dass du am Ende nackt dagesessen hast und er nur noch grinste, aufstand und dann einfach ging."
"Mann, du kannst einem ja selbst das Arbeiten in diesem Drecksloch noch versauen, ich dachte schlimmer könne es gar nicht mehr werden und dann kommst du- BÄM- und naja, wir sollten dir 'nen Preis verleihen!" Norman verdrehte die Augen. "Bekomme ich jetzt meinen Caipirinha oder nicht?"
"Ist ja gut…", murmelte ich, stellte ein Glas unter die Crashed-Ice-Maschine und begann, die Limonen in einer Schüssel zu stampfen.
*Du weißt, dass du dieser Armen Seele den Abend verdorben hast?*, fragte Kohaku plötzlich.
"Kohaku, du kannst mich mal, weißt du das?!", knurrte ich, in der Hoffnung niemand würde es hören.
*Du solltest Gottes Weg folgen und…*
"Kohaku, halt dein Maul und lass mich den scheiß Drink mischen, okay?!" Mein knurren schien zu laut geworden zu sein.
"Kechiru? Ist alles in Ordnung?", fragte Norman vorsichtig.
"Oh, ja, alles bestens… warum fragst du?" Es war unglaublich peinlich, bei Selbstgesprächen erwischt zu werden, fand ich. Deshalb fuhr ich ziemlich hektisch fort, die gestampften Limonen in das Glas, welches das Crashed-Ice enthielt, zu kippen, zucker darüber zu streuen und es letztendlich noch mit Pitu zu ergänzen.
Ich stellte Norman das Glas vor die Nase, steckte dann noch einen Strohhalm und ein Pappschirmchen rein und sag dabei zu, wie er mit dem Strohhalm umrührte und schließlich alles in einem Zug aus zu trinken schien.
"Danke.", sagte er, grinste mich an und lief wieder zurück in den Raum.
Ich schnappte mir das Glas, welches er soeben ausgetrunken hatte, warf den Inhalt in den Mülleimer und spülte es sorgfältig aus.
"Guten Abend, mein hübscher.", hörte ich eine zwar kalte, aber klare und tiefe Stimme sagen. Ich blickte auf und sag einen jungen Mann mit kurzen, schwarzen Haaren und eigenartig gefärbten Augen an der Theke sitzen.
Wie in meinem beruf verlangt legte ich mich über die Theke, blickte ihn mehr oder weniger ergeben an und fragte: "Was kann ich ihnen gutes tun?"
"Du kannst in erster Linie mit diesen beruflich bedingten Gesten aufhören.", begann er. "Wenn du mich so anschaust, will ich wenigstens auch etwas dafür getan haben. Dann möchte ich, dass du mir nicht so förmlich entgegen trittst, ein einfaches Du reicht vollkommen aus." Er schwieg einige Sekunden, in denen er mich unablässig mit diesen eigenartigen Augen fixierte. Ich war zurückgewichen. In dem Glas, das ich soeben noch gereinigt hatte, war kein Spiegelbild von ihm zu erkennen.
"Dann fordere ich noch, dass du den Rest des Abends du selbst bist und… diese Zeit mit mir zusammen verbringst." Er lächelte. Irgendwie fingen seine Augen mich immer und immer wieder ein. Ich konnte nicht bestimmen, welche Farbe sie hatten, denn diese schien sich sekündlich zu verändern, im einen Moment war ich mir sicher, dass es Dunkelgrün sei, im nächten schienen sie hellblau. Dann spielte er mit seinem Blick so interessant, ich wollte wissen, was das für ein Kerl war, sofort, doch irgendetwas hinderte mich daran ihn zu fragen, wer er war. Und das war diese Kälte, dieser unglaubliche Abstand, den er zu mir Aufbaute. Er wollte nicht so gesehen werden, wie er wirklich war, das spürte ich, ich spürte etwas ganz anderes hinter dieser kalten Fassade, doch dann war da wieder dieses Interessante mit den Augen und seine ganze Art sich zu bewegen, die mich mit zu ziehen schien.
Plötzlich stand Norman neben mir, ich hatte ihn überhaupt nicht bemerkt.
"Komm, ich lös' dich ab.", sagte er, lächelte und schob mich langsam hinter der Theke hervor. Schließlich stand ich verloren vor der Theke, ich war ja schon den ganzen Abend lang nicht ich selbst gewesen, doch durch diese Begegnung, die sich wohl noch länger ziehen sollte, war es nur noch schlimmer geworden.
*Geb dir einen Ruck, du kannst das. Ich bin die ganze Zeit über hinter dir und leite dich, okay?*, bot Bastien mir an.
"Bastien, ich mache das selbst schon seit Jahren, ich brauche dich nicht unbedingt immer als Schutzengel…", sagte ich ohne darüber nach zu denken.
"Gib ihm doch die Möglichkeit, dir zu helfen, wenn es notwendig wird…", hörte ich die Stimme des Mannes mit den unbestimmbaren Augen direkt an meinem Ohr sagen. Ein kalter Schauer jagte mir den Rücken hinab und ich ließ mich von ihm zu einem Billardtisch führen.
Sein Spiel war großartig. Sein Gegenspieler hatte sich Nicky, eine weitere Mitarbeiterin von mir, arrangiert, doch obwohl sie bei jedem guten Stoß jubelte und ihn mit Küssen beglückte, wie es sich gehörte, schien der andere Mann von Anfang an Angst vor dem, der mich ausgesucht hatte, zu haben.
Ich lächelte bei jedem Treffer nur freundlich und sagte sowas wie "Mein Glückwunsch" oder "Super" um irgendwie meiner momentanen Rolle gerecht zu werden, doch da ich noch immer neben mit stand war das nicht allzu leicht.
Er gewann das Spiel haushoch.
Danach drehte er sich zu mir um, legte mir den Queue in die Hände und raunte mir zu: "Ab jetzt darfst du aussteigen, wann immer du willst. Ich zwinge dich zu nichts. Ich spüre auch, dass du nicht die Kontrolle über dein Handeln hast…" Er lächelte. "Keine Sorge, das ist normal. Ich verspreche dir jedoch, dass ich dich bezahlen werde. Dies werde ich jedoch nicht mir Geld, Schmuck oder Edelsteinen tun. Ich bin da… sehr eigen…"
Ich wunderte mich darüber, wie klar seine Stimme zu mir vordrang. Alles Andere nahm ich nur wie durch einen Schleier wahr, als habe jemand mir seine Hände auf Augen und Ohren gelegt- doch den jungen Mann sah ich deutlicher denn je und seine Stimme schien bis in mein innerstes vor zu dringen.
"Ich wäre nun bereit, auf zu brechen. Benötigst du noch irgendetwas, eine Jacke vielleicht, oder andere Schuhe, oder können wir gleich gehen?"
Ich dachte nach. "Ja, eine Jacke wäre keine schlechte Idee." Hustete ich, oder bildete ich mir das nur ein?
Für einen kurzen Moment sag der Mann traurig aus, dann wand er den Blick kurz ab, atmete tief ein und aus, um mich dann wieder ansehen zu können und zu lächeln.
"Komm, dann holen wir mal deine Jacke und brechen auf."
Nachdem ich meinen Mantel am Laibe trug liefen wir los, einfach in die Nacht hinein, an all den Bordellen vorbei, den Nachtclubs, den anderen Casinos. Sie wirkten auf mich wie bunte Lichter in der Dunkelheit, bedeutungslos, vergänglich, so vergänglich wie alles auf der Welt.
Ohne, dass ich es merkte, bogen wir in die Straße ein, die die eine von der anderen Welt trennte- die Straße zwischen dem Rotlichtmilieu und dem Wohnviertel. Auch dieses durchquerten wir, ich konnte am Ende nicht mal sagen, ob wir stunden gebraucht haben oder ob wir nur einige Minuten lang gelaufen waren, bis wir schließlich vor einer großen, gepflegten Villa standen. Der Garten war symmetrisch geschnitten, die Achse stellte der Weg dar, welcher in der Mitte des Gartens vom Tor bis zur Eingangstür des Hauses verlief. Es wirkte so kalt, die Rosen schienen zu weinen in der Stille der Nacht, der Rasen zeigte Schatten längst vergangenen Lebens, die Knospen, die im Krieg der Vergänglichkeit fielen, die Blätter, die Äste, ich nahm diese Kleinigkeiten nie so wahr wie jetzt, in diesem kalten Garten. Er wirkte einsam, das Haus wirkte einsam. Das Haus mit den schwarzen Ziegeln, seine vielen Fenster waren hinter ihren Läden verborgen, es hatte die Augen verschlossen, weil es diese Kälte nicht weiter ertragen konnte. Nur ein einziger, hoffnungsvoller Ast hatte sich im Laufe der Jahre an der Mauer hochgerankt, wollte beweisen, wie schön es doch werden konnte, wenn man nur daran glaubte. Seine Blüte war die größte aller Blüten am Boden und seine Blätter, karg und verdorrt, hoben seinen morschen, toten Ast mehr denn je hervor. Die Blumen raunten, dass er vielleicht überlebt hätte, wäre er nicht so einfältig gewesen. Blumen reden viel, das weiß ich. Doch diese hier reden nur noch von der Verdammnis ihres Lebens. Sie schimpfen auf alles was passiert. Ich hörte nicht mehr hin- meine Sinne schienen sich jedoch wieder zufassen, wir betraten das Haus.
Auf einmal war es wieder da. Ich sah die Treppe am anderen Ende des Raumes, sah den Kronleuchter an der Decke, das helle, kalte Licht, das den Raum erhellte. Ich nahm es alles wieder wahr.
"Geht es dir besser?", fragte der Mann und knöpfte mir den Mantel auf.
"Ja… danke…", murmelte ich, ließ mir meine Jacke ausziehen und blickte mich in der Eingangshalle um.
Es hingen überall große Spiegel, welche mit schwarzen Engeln verziert waren. Zu mehreren Seiten befanden sich Türen, doch der Mann geleitete mich die große, briete Treppe hoch, die eine scharfe Kurve beschrieb und in das Stockwerk über dem vorherigen führte. In den Spiegeln sah ich nur mich selbst, jede Mal, als würde ich alleine gehen.
"Wie darf ich dich nennen?", fragte der Mann plötzlich.
"Kechiru…", antwortete ich. "Und… wie ist dein Name?"
"Meine Name ist nicht von belangen.", antwortete er. "Doch du darfst mich Lumio nennen."
Am Ende der Treppe gelangen wir in einen Flur, der aussah, wie die Eingangshalle zuvor, doch an seinem Ende befand sich lediglich ein großes, verschlossenes Fenster. Er führte mich zu einer Doppeltür, welche sich an der Rechten Seite des Flurs befand, öffnete sie und betrat mit mir zusammen sein Schlafzimmer.
Ich erinnerte mich noch die Ganze Nacht über an seine Worte, ich könne aussteigen, wann ich wollte- doch ich wollte wissen, mit was er mich bezahlen würde.
Er drückte mich aufs Bett, gab mir einen langen Kuss, welchem ich verfiel und so nicht wirklich mitbekam, wie er mich vollständig entkleidete. Er stützte über mir, fuhr mir immer wieder mit den Händen den Körper entlang, machte mich ganz verrückt, schien mit meinen Gedanken, meinem gesamten Bewusstsein zu spielen.
Seine Kleider warf er ebenfalls von sich, ich gab mich ihm vollends hin- ich hatte noch nie einen Job so genossen, wie diesen hier. Vielleicht hatte mir das eine oder andere Mal gefallen, doch nie so seht wie jetzt, als er mich überall am Körper mal berührte und die Ekstase langsam meine Gedanken erschwerte. Ich könnte jederzeit aussteigen, das wusste ich, doch ich wollte nicht aussteigen. Ich liebte diesen Mann nicht. Ich kannte ihn nicht, ich wollte ihn auch nicht kennen, denn das würde die Besonderheit dieses Moments zerstören.
Liebkosend küsste er meinen Körper hinab, ich war ihm ergeben, ohne jegliche Gedanken daran, dass ich dies sein müsste. Ich war es einfach.
Meine Hände krallte sich in dem Bettlaken fest, seine Zunge war schnell, zu schnell für meine Gedanken. Mein Kopf schwirrte.
Meine Stimme hallte an den Wänden wieder , von Sekunde zu Sekunde lauter, immer weniger hatte ich mich unter Kontrolle- bis es schließlich vorbei war.
Mein Atem beruhigte sich, mein Herz, mein Kopf- alles fuhr sich wieder runter, bis es ganz normal lief.
Er legte sich neben mich, drehte mich mit einem Arm zu sich und sah mir in die Augen. Ich blickte zurück, kaum hatten sie ein blasses, gräuliches Violett angenommen waren sie wieder dunkelbraun, doch mir gefiel dieses Farbenspiel.
Er gab mir einen sanften Kuss und urplötzlich wusste ich, was er wollte.
Er blickte mich nochmal an, sein Blick fragte, ob ich aufstehen und gehen wollte, in letzter Sekunde, um meine Haut zu retten, doch ich blieb liegen, schloss die Augen und wollte, dass er es tat.
Kurz darauf spürte ich seine Lippen an meinem Hals, bis zu meinem Brustkorb hinunter und schließlich wanderte er wieder nach oben, seine Lippen an meinem Hals, seine Zunge, seine Zähne. Die Spitzen kratzten ein Wenig an meiner Haut, er leckte darüber, röchelte leise… der stechende schmerz kam plötzlich. Ich hatte ihn erwartet, doch trotzdem erschreckte ich mich. Ich schrie nicht, ich machte kein Geräusch, ließ ihn schlucken, wartete darauf, dass er aufhörte.
Sobald er von mir abließ wuchs die Wunde wieder zu, wie alle meine Wunden, er blickte mich an, ich fühlte mich schwach.
"Schlaf… das tut dir jetzt gut.", raunte er mir zu, woraufhin ich in einen sanften Schlaf entglitt.
Ich erwachte in einem vertrauten Bett. Ein vertrautes, warmes Zimmer, ein offenes Fenster durch das der Spätsommer seine Hände hereinstreckte und den Duft von Blume mitbrachte.
Ich war in meinem Bett in dem Casino. Ich trug meiner Kleider, mein Mantel hing an dem Haken an meiner Tür. Alles sah so aus, wie ich es am Morgen zuvor verlassen hatte. Es wirkte, als wäre alles nie passiert, doch mein Wecker sagte mir, dass der letzte Tag real gewesen war.
Als ich mich aufsetzte erblickte ich einen bespannten Keilrahmen, an dem ein Zettel klebte.
"Die Unannehmlichkeiten der letzten Nacht tun mir Leid.", stand darauf. "Ich wollte dir weder schaden, noch dich beunruhigen. Hier ist deine Bezahlung. Ich hoffe, es gefällt dir, darin steckt eine Menge Arbeit.
Lumio"